HABEN IHRE MITARBEITER HOBBYS UND KENNEN SIE DIESE?
EINLEITUNG
In einer Arbeitswelt, die oft von Effizienz und Produktivität dominiert wird, bleibt der menschliche Aspekt häufig auf der Strecke. Führungskräfte und Unternehmer sind ständig auf der Suche nach Wegen, ihre Mitarbeiter zu motivieren und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein Schlüsselaspekt, der dabei oft übersehen wird, ist das persönliche Interesse an den Menschen hinter den Jobtiteln. Denn niemand möchte einfach nur als eine Nummer angesehen werden. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel, dies zu tun, ist die Kenntnis der Hobbys und Interessen der Mitarbeiter. Aber warum ist das so wichtig? Und wie können Führungskräfte davon profitieren, wenn sie sich auf diese persönliche Ebene begeben?
DER WERT DES PERSÖNLICHEN INTERESSES
Die Kenntnis der Hobbys und Interessen Ihrer Mitarbeiter geht weit über eine einfache Geste des Interesses hinaus. Sie ist ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung, das weitreichende positive Effekte auf die Arbeitsmoral und die Unternehmenskultur haben kann. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Führungskräfte sie als Individuen und nicht nur als Arbeitskräfte sehen, erhöht sich ihre Zufriedenheit und Motivation. Dies liegt daran, dass sie sich wertgeschätzt und anerkannt fühlen, was wiederum ihre Loyalität zum Unternehmen stärkt.
Studien haben gezeigt, dass eine solche Wertschätzung auf persönlicher Ebene dazu führt, dass Mitarbeiter produktiver sind und seltener das Unternehmen verlassen. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen schafft es ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Wohlbefindens, das unverzichtbar für eine positive Arbeitsatmosphäre ist. Zum anderen ermöglicht es Führungskräften, gezielter auf die individuellen Bedürfnisse und Stärken ihrer Mitarbeiter einzugehen, was wiederum zu einer besseren Arbeitsleistung führt. Zum Beispiel kann ein Mitarbeiter, der leidenschaftlich gerne organisiert und plant, in Projekten, die eine solche Struktur erfordern, besser eingesetzt werden. Ein anderer Mitarbeiter, der in seiner Freizeit gerne kreativen Hobbys nachgeht, könnte innovative Ideen und Lösungsansätze beisteuern.
Und dadurch wird auch sehr schnell klar, dass ich meine Mitarbeiter lediglich dann nach ihren Fähigkeiten und Talenten einsetzen kann, wenn mir diese bekannt sind.
PRAKTISCHE ANSÄTZE ZUR UMSETZUNG
Es gibt zahlreiche Wege, wie Führungskräfte das Wissen über die Hobbys und Interessen ihrer Mitarbeiter in die tägliche Unternehmenspraxis integrieren können. Ein erster Schritt kann sein, regelmäßig Gespräche mit den Mitarbeitern zu führen, in denen nicht nur berufliche Themen, sondern auch persönliche Interessen angesprochen werden. Diese Gespräche sollten in einer offenen und ungezwungenen Atmosphäre stattfinden, um den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich authentisch auszudrücken.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man diese Gespräche sofort in den Arbeitsalltag integrieren kann. Wenn Sie diese Art von Gesprächen mit Ihren Mitarbeitern bisher nicht geführt haben, und ab sofort täglich 10 Minuten dafür aufwenden, werden Sie bereits nach wenigen Wochen die ersten positiven Resultate erleben. Wichtig dabei ist natürlich, jeden Mitarbeiter mit einzubeziehen. Und natürlich sollten Ihre Mitarbeiter das Gefühl haben, dass Ihr Interesse aufrichtig ist. Wenn das Ganze einen gestellten Eindruck macht, können Sie es gleich bleiben lassen.
Ein weiterer Ansatz ist die Organisation von Teamevents und sozialen Aktivitäten, die die unterschiedlichen Interessen der Mitarbeiter berücksichtigen. So könnten gemeinsame Sportaktivitäten, kreative Workshops oder auch kulturelle Veranstaltungen geplant werden, bei denen die Mitarbeiter ihre Hobbys einbringen und teilen können. Solche Aktivitäten fördern nicht nur den Teamgeist, sondern ermöglichen es den Führungskräften auch, ihre Mitarbeiter besser kennenzulernen und ein tieferes Verständnis für deren Persönlichkeiten und Motivationen zu entwickeln.
Eine Anmerkung am Rande zum Thema Teamevent. Wenn Sie ein Event auf die Beine stellen, sich also die Mühe machen, etwas zu organisieren, könnte eine Regel zum Erfolg beitragen: “Es wird nicht über die Arbeit gesprochen”.
Das hat den Vorteil, dass Sie als Chef, und auch Ihre Mitarbeiter sich wirklich auf die Person gegenüber konzentrieren können.
Ansonsten wird aus dem gut gemeinten und eventuell mit viel Mühe geplanten Teamevent lediglich ein weiteres Meeting, das komplett den eigentlichen Sinn aus den Augen verliert.
Darüber hinaus kann auch die Arbeitsumgebung so gestaltet werden, dass sie Raum für persönliche Interessen lässt. Dies kann beispielsweise durch die Einrichtung von Freizeiträumen geschehen, in denen Mitarbeiter ihren Hobbys nachgehen können, sei es durch Lesen, Spielen oder kreatives Arbeiten. Auch flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, Hobbys in den Arbeitsalltag zu integrieren, können dazu beitragen, dass sich Mitarbeiter wohler fühlen und ihre Kreativität und Motivation gesteigert werden.
Man merkt sehr schnell, dass dieses Thema sehr umfangreich ist. Und nicht jedes Unternehmen kann die gleichen Rahmenbedingungen schaffen.
Und es muss natürlich nicht sofort eine Bowlingbahn an den Pausenraum angrenzen, oder ein Hochseilgarten über dem Mitarbeiterparkplatz installiert werden. Auch ein Schwimmbecken mit Maßen, die dem olympischen Standard entsprechen, ist wohl in vielen Fällen nicht umsetzbar.
Wenn allerdings die weiter oben angesprochenen Gespräche mit den Mitarbeitern geführt werden, und man sich ernsthafte Gedanken macht, weitere Möglichkeiten zu finden und zu implementieren, ist der erste große Schritt in die richtige Richtung getan.
FAZIT
Zusammengefasst ist das Wissen um die Hobbys und Interessen der Mitarbeiter kein Luxus, sondern eine notwendige Investition in eine gesunde und produktive Unternehmenskultur. Führungskräfte, die sich die Zeit nehmen, ihre Mitarbeiter wirklich kennenzulernen, profitieren von einem höheren Maß an Zufriedenheit, Loyalität und Leistungsfähigkeit innerhalb ihres Teams. Dies führt nicht nur zu einer verbesserten Arbeitsmoral, sondern auch zu einer erhöhten Produktivität und einer stärkeren Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. In einer Zeit, in der Fachkräftemangel und hohe Fluktuationsraten große Herausforderungen darstellen, kann die persönliche Wertschätzung der Mitarbeiter einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil bieten.
Natürlich ist es toll, als Angestellter ein gutes Gehalt zu verdienen. Allerdings bringt das beste Gehalt auf Dauer nichts, wenn ich mich nicht wertgeschätzt fühle. Beziehungen bestehen immer zwischen Menschen, und wer das vergisst, hat bald keine Beziehungen mehr.
Indem Führungskräfte das persönliche Interesse an ihren Mitarbeitern zur Priorität machen, legen sie den Grundstein für eine nachhaltige und erfolgreiche Unternehmenskultur. Es zeigt den Mitarbeitern, dass sie nicht nur als Arbeitskräfte, sondern als wertvolle Individuen gesehen werden. Diese Anerkennung und Wertschätzung kann der Schlüssel zu einer erfüllten und produktiven Arbeitsumgebung sein, in der Mitarbeiter gerne ihr Bestes geben und sich langfristig mit dem Unternehmen verbunden fühlen.