Wir müssten eigentlich mal

Weniger ist mehr

Einleitung

Die meisten Unternehmen haben momentan ein Problem mit Fachkräftemangel. So weit, so bekannt. Es soll heute nicht darum gehen, wie dieses Problem gelöst werden kann. Es geht vielmehr darum, dass überhaupt versucht wird, das Problem zu lösen. Und welche Folgen es haben kann, wenn selbst der Versuch, die Stellen zu besetzen, ausbleibt.

Das eventuell unbedachte Problem

In dem Moment, wo Stellen unbesetzt bleiben, ist die vorhandene Belegschaft überlastet. Die Arbeit muss schließlich trotzdem erledigt werden. Das wird eine Zeitlang auch mit weniger Teammitgliedern funktionieren, eventuell sogar durch Mehrarbeit. Problematisch wird es, wenn dieser Zustand ein Dauerzustand wird, die Überlastung bleibt und keine Anstrengungen des Unternehmens erkennbar sind, die Stellen überhaupt zu besetzen.

Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ausgeschriebene Stellen nicht besetzt werden oder die Stellen gar nicht erst ausgeschrieben sind. Denn sollte noch nicht einmal der Versuch erkennbar sein, das (überlastete) Team zu vergrößern, ist das Ergebnis Resignation. Die Belegschaft wird den Eindruck gewinnen, dass es egal ist.

Ein altes Sprichwort sagt:

„Ich kann deine Worte nicht hören, deine Taten sprechen so laut!“

Eine Aussage, die passender wäre, habe ich in diesem Fall nicht. Denn in diesem Beispiel ist es egal, was Sie Ihrer Belegschaft versprechen. Diese wird merken, dass es nicht haltbar ist. Wenn selbst die Bemühungen ausbleiben, neue Mitarbeiter zu finden, obwohl diese unabdingbar sind, ist die innerliche Kündigung vorprogrammiert. Und in den meisten Fällen wird aus einer innerlichen Kündigung eine reale Kündigung. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Das Problem bleibt also nicht einfach nur bestehen, wenn es ignoriert wird. Es potenziert sich.

Das Team ist zu klein, wird mit der Zeit noch kleiner und Ihr Ruf als Arbeitgeber leidet zudem darunter. Dadurch wird es noch schwerer, die offenen Positionen zu besetzen. Diese Negativspirale dreht sich immer schneller und ist ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr zu stoppen.

Wie sieht die Lösung aus?

Eine Lösung, das möchte ich vorwegnehmen, habe ich nicht. Dazu müsste der Fachkräftemangel gelöst werden. Jedoch habe ich einen Ansatz. Wie bereits angedeutet, muss die Suche nach neuen Mitarbeitern angegangen werden. Stellenportale, Social Recruiting usw. Ebenfalls können Prämien für die Belegschaft, wenn diese Bewerbungen aus dem eigenen Umfeld generieren, eine sehr gute Möglichkeit sein.

Wichtig ist, dass hier, sichtbar für die Stammbelegschaft, etwas passiert. Ihre Mitarbeiter wissen genau wie sie, dass es aktuell schwer ist, neue Mitarbeiter zu finden. Jedoch, und ja ich weiß, das Zitat ist alt, beginnt auch die längste Strecke mit dem ersten Schritt.

Es geht, mein Wunsch ist, dass dies so verstanden wurde, um die Motivation der vorhandenen Belegschaft. Es darf nicht sein, dass Probleme, in diesem Fall der Fachkräftemangel, einfach ignoriert werden.

Fazit

Es ist momentan eine Herausforderung, eine offene Stelle zu besetzen. Jedoch, das eventuell größere Problem ist die Stammbelegschaft, die sich im Stich gelassen fühlt. Einfach deshalb, weil nicht einmal versucht wird, neue Mitarbeiter zu finden.

Es darf nicht passieren, dass die vorhandenen Mitarbeiter das Gefühl bekommen, der Arbeitgeber interessiert sich nicht einmal für die eventuelle Überlastung.

Mit dem Wunsch, dass Überlastungen minimiert werden, verbleibe ich mit den besten Grüßen!

Ihr
Christian Milerski