Problem oder Vorurteil

Loyalität kann garantiert werden

Einleitung

Chronisch erkrankte Mitarbeiter gehören längst zum Alltag vieler Unternehmen. Oft bleibt ihre Situation unsichtbar, doch ihre Herausforderungen sind real. Für Arbeitgeber entsteht dadurch eine besondere Verantwortung: Sie müssen Wege finden, wie Leistung und langfristige Gesundheit vereinbar bleiben, ohne den Teamgeist oder die Produktivität zu gefährden. Richtig begleitet, können chronisch erkrankte Mitarbeiter enorme Stabilität, Loyalität und Fachkompetenz ins Unternehmen bringen.

Warum chronische Erkrankungen am Arbeitsplatz so häufig unterschätzt werden

Viele Erkrankungen sind nicht auf den ersten Blick erkennbar: Autoimmunerkrankungen, Migräne, Rheuma, Long Covid, psychische Belastungsstörungen oder Stoffwechselerkrankungen. Häufig versuchen Betroffene, „funktionieren“ zu wollen.
Für Unternehmer entsteht dadurch ein Risiko: fehlende Transparenz, plötzliche Ausfälle und Missverständnisse im Team. Wer frühzeitig erkennt, dass Belastungen schwanken können, kann viel besser planen und Unterstützung bieten. Das stärkt nicht nur den einzelnen Mitarbeiter, sondern auch die Stabilität des gesamten Betriebs.
Gerade bei Krankheiten, die von außen nicht erkennbar sind, besteht das Risiko, dass diese als „lächerlich“ oder „simuliert“ abgetan werden. Ein fataler Fehler mit weitreichenden Konsequenzen und Problemen. Ein gebrochenes Bein ist von außen zu erkennen, eine psychische Erkrankung nicht.

Wie Führungskräfte Vertrauen schaffen und warum das entscheidend ist

Ein offener Dialog entscheidet oft darüber, ob betroffene Mitarbeiter sich trauen, über ihre Situation zu sprechen. Führungskräfte, die ein Klima schaffen, in dem Probleme ohne Angst vor Nachteilen angesprochen werden können, gewinnen wertvolle Planungssicherheit und schaffen echte Verbundenheit.
Wichtig ist ein klarer Rahmen:
klare Rollen
ein realistischer Blick auf Belastbarkeit
offene Kommunikation über die Erwartungen

So entsteht ein Arbeitsumfeld, das Leistung fördert, aber gleichzeitig menschlich bleibt. Ein Umfeld, in dem Mitarbeiter auch in schwierigen Lebensphasen verlässlich bleiben. Sobald sich ein Mitarbeiter in einem solchen Umfeld befindet, wird die entsprechende Leistung erbracht. Dadurch kann das gesetzte Ziel, wie auch immer es aussieht, erreicht werden.

Anpassungen, die Unternehmen wenig kosten aber viel bewirken

Nicht jede Unterstützung ist zeit- oder kostenintensiv. Manchmal reicht bereits eine durchdachte Anpassung der Abläufe.

Beispiele:
flexible Priorisierung von Aufgaben je nach Tagesform
klare Übergaben, damit Ausfälle leichter aufgefangen werden können
technische Hilfsmittel, die Belastungen reduzieren
strukturierte Meetings statt spontanem „Zwischendurch“

Solche Maßnahmen erhöhen die Leistungsfähigkeit und senken gleichzeitig das Risiko für Fehlzeiten. Unternehmen profitieren von höherer Stabilität und geringerer Fluktuation.
Hier ist noch zu erwähnen, es passt nicht alles für jeden. Jede Erkrankung ist anders, wodurch auch jedes Teammitglied andere Dinge benötigt. Kommunikation mit dem Ziel, eine individuelle und passende Lösung zu finden, ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Fazit

Chronisch kranke Mitarbeiter sind keine Belastung, sondern sie sind ein Teil der Realität beruflicher Zusammenarbeit. Wer ihnen passende Rahmenbedingungen bietet, erhält im Gegenzug außergewöhnliche Loyalität, Erfahrung und Teamstärke. Unternehmer, die dieses Potenzial erkennen und unterstützen, sichern sich langfristig engagierte Leistungsträger und stärken ihr Unternehmen nachhaltig.

Bei passenden Rahmenbedingungen, in denen sich Betroffene abgeholt fühlen, ist Loyalität quasi unausweichlich.
Mit dem Wunsch einen passenden Impuls gesetzt zu haben, verbleibe ich mit besten Grüßen

Ihr
Christian Milerski