EINEN MITARBEITER WIEDER EINSTELLEN
EINLEITUNG
Dass ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, kommt jeden Tag auf der ganzen Welt irgendwo vor. So weit ist das also nicht ungewöhnlich. Was deutlich seltener vorkommt, ist die Tatsache, dass ein Arbeitnehmer zum ursprünglichen Arbeitgeber zurückkehrt. Die Gründe hierfür können sehr vielfältig sein. Und natürlich muss man nach einer Kündigung oder auch wegen einer Kündigung nicht im Schlechten auseinander gehen. In diesem Blogbeitrag beschäftige ich mich genau mit diesem Punkt. Was gilt es dabei zu beachten, wie sollte die Annäherung erfolgen? Und wann sollte man eine Gemeinsame weitere Zusammenarbeit eher ausschließen?
DER MITARBEITER HAT GEKÜNDIGT
Möglichkeit 1, der Mitarbeiter hat gekündigt. Dies kann aus den unterschiedlichsten Gründen passieren. Die berufliche Chance, die man nur einmal im Leben bekommt. Persönliche Veränderungen, die es unmöglich machen, den aktuellen Job zu behalten. Oder natürlich die Tatsache, dass der Job an sich nicht mehr passt. Es fehlen eventuell die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Die Zusammenarbeit mit der neuen Führungskraft ist aus menschlichen Gründen einfach nicht möglich. Oder auch der ursprüngliche Job, für den man eingestellt wurde, fällt weg. Zwar wurde eine Alternative angeboten, da man den Mitarbeiter schätzt. Diese sagt allerdings gar nicht zu. Der Mitarbeiter ist frustriert und sucht aus verständlichen Gründen eine neue Herausforderung.
Nach ein paar Monaten oder Jahren sieht die Situation eventuell anders aus. Auf jeden Fall würde es jetzt wieder passen, und der Mitarbeiter möchte zurück. Sofern man sich im Guten getrennt hat, sehe ich persönlich darin gar kein Problem. Ich selbst habe Arbeitskollegen, die nach einem Wechsel zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber zurückgekehrt sind.
Eventuell ist ja sogar die ehemalige Führungskraft auf den ehemaligen Mitarbeiter zugegangen. Da inzwischen eine Expertise vorliegt, die sehr gut ins Unternehmen passt. Die Führungskraft, mit der es menschlich nicht mehr passte, ist eventuell in Rente.
All das, und auch noch deutlich mehr Gründe, können dafür sprechen, dass jemand an seinen ehemaligen Arbeitsplatz zurückkehrt. Wenn man es genau betrachtet, liegt darin sogar ein sehr großes Potenzial, von dem beide Seiten stark profitieren können. Auf dem Arbeitnehmermarkt, in dem wir uns aktuell indiskutabel befinden, sollte diese Möglichkeit auf keinen Fall ausgeschlossen werden.
Ganz im Gegenteil, Unternehmen und auch Angestellte, die mit dem Chancenblick durchs Leben gehen, können und werden in Zukunft massiv davon profitieren.
Der Mitarbeiter kennt das Unternehmen bereits und weiß, was ihn erwartet. Die Gefahr, dass ihm der neue Job nicht zusagt, und er bereits nach kurzer Zeit das Unternehmen wieder verlässt, ist deutlich geringer. Wenn auch nicht ganz auszuschließen. Denn je nachdem, wie lange der Mitarbeiter weg war, hat sich in dem Unternehmen bestimmt auch das ein oder andere verändert.
DER MITARBEITER WURDE GEKÜNDIGT
Wie aber sieht es aus, wenn nicht der Mitarbeiter gekündigt hat, sondern das Unternehmen die Kündigung ausgesprochen hat. Wenn das nicht vernünftig kommuniziert wurde, und der Mitarbeiter mit „schlechter Laune“ gegangen ist, dann wird es jetzt kompliziert. Natürlich kann es sein, dass die Kündigung aus Seiten des Unternehmens gerechtfertigt war. Ich möchte an dieser Stelle keinem Inhaber eines Unternehmens und keiner Führungskraft nachsagen, dass eine Kündigung leichtfertig ausgesprochen wird. Und auch hier gilt natürlich, ausnahmen bestätigen die regel. Die große Herausforderung liegt darin, dass eventuell das schlechte Gefühl bei dem Arbeitnehmer bleibt. Er wurde immerhin schon einmal entlassen, und eventuell bleibt einfach die Angst, irgendwann wieder ohne Job dazustehen. In dem Fall wird es “fast” unmöglich, ihn zum Zurückkommen zu bewegen.
Wenn sie in Erwägung ziehen, einen ehemaligen Mitarbeiter zum Zurückkehren zu bewegen, sollten sie auf jeden Fall ein paar Dinge beachten.
Sprechen Sie offen an, was damals passiert ist. Ich bin ein sehr großer Freund davon, nicht zu sehr an der Vergangenheit zu hängen. Aber so zu tun, als wäre nichts passiert, wird nicht funktionieren. Vor allem, wenn der Mitarbeiter mit einem schlechten Gefühl gegangen ist. Und ihnen als Arbeitgeber das auch noch bekannt ist. Einfach anzuklopfen und zu sagen: ich brauche wieder Mitarbeiter, zahle summe XY, melde dich, wenn es dir passt! Da können sie auch ihre Schrankwand bitten, ihr Wohnzimmer zu putzen.
Einen Mitarbeiter zum Zurückkehren zu bewegen, kann in dem Fall also nur mit radikaler Ehrlichkeit funktionieren. Wenn es überhaupt funktioniert. Selbst wenn es nicht funktioniert, hat man wenigstens etwas gelernt, was man in Zukunft anders machen sollte.
FAZIT
Wie in diesem Blogbeitrag dargestellt, kann es sehr gut funktionieren und massive Vorteile für beide Seiten mitbringen, wenn ein Arbeitnehmer zu seinem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehrt. Allerdings sollte das ganze auf beiden Seiten sehr gut durchdacht und die Schritte genauestens überlegt sein. Denn wenn das Ganze in einer Hauruckaktion angegangen wird, endet es eventuell genauso schnell, wie es begonnen hat.
Und da hat niemand etwas gewonnen.