WARUM BRAUCHT MAN ZUR MENSCHENFÜHRUNG MANCHMAL EINEN TISCH
EINLEITUNG
Mit Freundlichkeit kommt man im Leben weiter. Das ist zumindest meine Erfahrung. Wer das nicht glaubt, einfach mal den Verkäufer im Autohaus grundlos zusammenfalten. Ich bin mir sehr sicher, sie bekommen nicht mehr das, was sie möchten. Und auch wenn es bekannt ist, dass man mit Freundlichkeit weiter kommt, wird diese häufig in einem ganz wichtigen Kontext ausgelassen. Bei der Ausübung des Berufes. Wenn es stressig wird, eine Deadline nicht schaffbar, oder ein massiver Verlust droht, bleibt die Freundlichkeit gerne mal auf der Strecke. Warum das langfristig nicht funktioniert, und wann man bei der Führung von Mitarbeitern einen Tisch benötigt, beleuchte ich in diesem Blogbeitrag.
HART, HÄRTER, ABTEILUNGSLEITER
Gerade die älteren kennen noch die Devise, dass Chefs und Führungskräfte hart sein müssen. Sie benötigen Durchsetzungsvermögen und müssen auch mal auf den Tisch hauen. Der Mitarbeiter muss schließlich wissen, wo sein Platz ist.
Beim Recherchieren zu diesem Thema bin ich auf eine Aussage gestoßen:
„Führung bedeutet, den Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet“.
Und damit habe ich die Frage, wann man beim Führen von Mitarbeitern einen Tisch benötigt, auch schon beantwortet. Wenn meine Absichten als Führungskraft nicht aufrichtig sind. Sobald mir ein menschliches Miteinander egal ist, und ich alles für den Erfolg des Unternehmens tue. Auch auf Kosten der eigenen Belegschaft.
Mein Cousin hat vor 10 Jahren seine Meisterprüfung abgelegt und im Anschluss eine neue Anstellung im Unternehmen bekommen. Sein Chef sagte dann zu ihm:
„Dann machen Sie sich mal unbeliebt“!
Warum gibt ein Chef Anweisungen an seine Mitarbeiter, die das Betriebsklima nachhaltig schädigen? Und darüber hinaus das Selbstbewusstsein und den Selbstwert des betreffenden Mitarbeiters in den Keller treiben, oder sogar ganz ausradieren. Und ja, auch im Jahr 2024 gibt es noch Führungskräfte, die genau nach dieser Maxime handeln. Deshalb möchte ich im nächsten Abschnitt gerne darlegen, warum ich persönlich einen anderen Ansatz als deutlich wirksamer sehe.
FREUNDLICHKEIT GEWINNT
Die Gallup-Studie aus dem Jahr 2022 besagt, dass ein Teil der deutschen Arbeitnehmer für weniger Gehalt arbeiten würde. Unter der Voraussetzung, dass die Führungskraft entsprechend gut ist, und Soft Skills wie Empathiefähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Teamfähigkeit besitzt und Anwendet.
Und hier liegt, meiner Meinung nach, ein sehr großer Hebel um die Bindung der Mitarbeiter zu erhöhen. Menschen möchten dazugehören. Das ist noch aus der Steinzeit in uns angelegt. Und wenn ein Mitarbeiter schlecht behandelt wird, und er sich dadurch ausgeschlossen fühlt, wird eine langfristige Bindung ans Unternehmen ausgeschlossen. Jeder Mitarbeiter, der keine Wertschätzung und Anerkennung erfährt, wird sich früher oder später einen Job suchen, der besser zu seinen Bedürfnissen passt.
Frei nach dem Motto:
„Behandle jeden Menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest“!
Liegt hier sehr viel Potenzial, die eigene Belegschaft für sich als Arbeitgeber zu begeistern und zu binden.
FAZIT
Wer heute noch einen Führungsstil an den Tag legt, der einem Drill Instruktor gleichkommt, wird irgendwann ohne Belegschaft dastehen. Dies ist zumindest meine Meinung dazu. Mit Freundlichkeit kommt man im Leben deutlich weiter, und da stellt auch die Führung von Mitarbeitern keine Ausnahme dar. Unternehmen, deren Führungskräfte dies verstanden haben, und auch umsetzen, haben langfristig bei der Mitarbeiterbindung die Nase vorn.