HEUTE SIND ALLE MITARBEITER WEICHEIER!
EINLEITUNG
Ich gebe zu, der Titel dieses Blogeintrags ist sehr reißerisch. Jedoch ist mir die Aussage so entgegengebracht worden. Alle Mitarbeiter wären Weicheier, jeder will vor Arbeitsbeginn über den Kopf gestreichelt werden. Und früher war es noch viel schlimmer. Warum Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe unabdingbar sind und früher nicht alles besser war, beleuchte ich in diesem Blogbeitrag.
WERTSCHÄTZUNG IST KEINE EINBAHNSTRAßE
Ein Chef hat in meinen Augen das Recht, dass die Mitarbeiter pünktlich und im besten Fall motiviert bei der Arbeit erscheinen. Um dann ihren Beitrag zu leisten, damit es dem Unternehmen auch in ein paar Jahren noch gut geht. Schließlich verdient ein Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz seinen Lebensunterhalt und da ist ein bisschen Dankbarkeit angebracht. Genau wie eine Leistungsbereitschaft, die eigenen Fähigkeiten einzubringen.
Mein Ansatz dabei ist:
„Geht es meinem Chef gut, dann geht es auch mir gut“.
Zumindest in einem gesunden Unternehmen, wo sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf Augenhöhe begegnen. Schließlich kann der eine nicht ohne den anderen.
Ich bin als Arbeitnehmer auf einen Chef angewiesen, der für genügend Arbeit sorgt. Und mein Arbeitgeber ist auf mich angewiesen, der die Arbeit dann auch ausführt.
Was mich zu einem wichtigen Punkt bringt. Ein Arbeitgeber, der davon ausgeht, dass seine Belegschaft selbstverständlich ist, bekommt in Zukunft ein massives Problem. Denn die Belegschaft wird irgendwann wegbrechen.
Das ganze kann nur funktionieren, wenn beide Seiten die jeweils andere respektieren und anerkennen. Ein Unternehmer, der seine Belegschaft als das ansieht, was sie ist, nämlich das höchste Gut des Unternehmens, wird diese auch zur Leistung anspornen können.
Im Gegenzug wird ein Unternehmer, der sich beschwert, dass die Kostenstellen nicht zur Weihnachtsfeier erscheinen, massive Personalprobleme bekommen. Den Satz habe ich mir nicht ausgedacht und ja, ich weiß, der benötigt einen Moment um zu wirken.
Zusammengefasst kann man für diesen Abschnitt also sagen, beide Seiten müssen die jeweils andere Wertschätzen, da sonst eine langfristige Zusammenarbeit nicht möglich ist.
FRÜHER WAR ES VIEL SCHLIMMER
Kenn Sie auch diese ewig-gestrigen, die immer, egal um was es geht, mit folgender Aussage um die Ecke kommen:
„Früher war alles schlimmer“!
Ja, das mag sein. Aber ist es wirklich eine gute Idee, alle Missstände als harmlos abzutun, nur, weil es früher noch schlimmer gewesen ist? Sollten wir nicht eher danach streben, die Umstände und Bedingungen immer weiter zu verbessern, um eine noch angenehmere Arbeitskultur zu etablieren?
Dieser Ansatz, alles zu verharmlosen, ist in meinen Augen genauso falsch wie der Ansatz, dass heute keiner mehr Leistung bringen möchte. Gerade GEN Z wird ja gerne mal durch den Dreck gezogen, denn alle sind faul und wollen nichts mehr tun.
Aus genau 2 Punkten ist das meiner Meinung nach falsch.
1: Ich kenne genügend Mitglieder der GEN Z, die sehr wohl bereit sind, Leistung zu bringen und ihren Beitrag zu leisten. Damit ist für mich die Pauschalaussage widerlegt.
2: Die Bedingungen der Arbeitnehmer haben sich geändert. Das Problem ist jedoch, dass viele Unternehmen in der Denkweise vor einigen Jahren stehen geblieben sind.
Hier treffen also jetzt 2 Welten und eine Menge Vorurteile aufeinander. Ich werde niemandem vorschreiben, was er zu tun hat. Das kann ich auch gar nicht. Ich möchte lediglich auf meine eigenen Erfahrungen hinweisen, in der Hoffnung, dass möglichst viele davon profitieren.
Denn eigentlich sind wir, was die Bindung und Begeisterung von Mitarbeitern angeht, in einer sehr guten Situation. Es gibt eine Menge Missverständnisse und Vorurteile, die durch eine offene und wertschätzende Kommunikation beseitigt werden könnten. Dann würde es auch mit der langfristigen Zusammenarbeit funktionieren.
HEUTE SIND ALLE TOTAL VERWEICHLICHT
Jeder will heute erstmal vor Arbeitsbeginn über das Köpfchen gestreichelt werden. Diese Aussage habe ich mir nicht ausgedacht, die hat man mir gegenüber geäußert.
Ist das wirklich so? Ich denke nicht. Es ist offensichtlich und auch überfällig, dass sich die Bedürfnisse der Arbeitnehmer geändert haben. Ohne Wertschätzung wird es sehr schwer bis unmöglich, einen Mitarbeiter langfristig zu binden. Nicht gemeckert ist genug gelobt, reicht heute einfach nicht mehr aus.
Und da gehöre ich definitiv zu. Wenn mir an meinem Arbeitsplatz keine Wertschätzung entgegengebracht wird, bleibe ich nicht langfristig dort. Dann setze ich das Motto an:
„Andere Chefs haben auch schöne Firmen“.
Das hat nicht damit zu tun, dass alle Führungskräfte vor Dankbarkeit auf die Knie fallen, nur weil ich pünktlich zur Arbeit erschienen bin. Wenn ich jedoch das Gefühl habe, man sieht mich nicht als Mensch, sondern als Selbstverständlichkeit an, dann werde ich das Ganze zur Kenntnis nehmen und die Zusammenarbeit beenden.
FAZIT
Wertschätzung ist keine Einbahnstraße und muss von beiden Seiten erfolgen. Wenn jedoch die Grundregeln für einen offenen und wertschätzenden Umgang befolgt werden, klappt es auch mit der langfristigen Begeisterung der eigenen Mitarbeiter.