DIE SINNFRAGE BEI DER EIGENEN ARBEIT
EINLEITUNG
Was bringt uns dazu, morgens aufzustehen. Wenn wir mal davon absehen, dass manche Menschen nur aufstehen, weil die Blase drückt, muss da ja noch mehr sein. Über die unterschiedlichen Motivationen, nämlich Intrinsisch und Extrinsisch, habe ich in einem früheren Blogbeitrag bereits geschrieben: INTRINSISCHE UND EXTRINSISCHE MOTIVATION
Worauf ich heute eingehen möchte, ist der Sinn der eigenen Arbeit. Wie wir diesen Sinn finden, und was gute Führung damit zu tun hat, beleuchte ich in diesem Blogbeitrag.
WARUM TUN WIR, WAS WIR TUN
Die Zeiten, in denen man einfach nur zur Arbeit ging, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sind so langsam vorbei. Immer mehr Menschen suchen einen Sinn in den Tätigkeiten, die sie jeden Tag verrichten. Wenn der Sinn nicht erkannt, die Sinnfrage nicht beantwortet wird, ist eine intrinsische Motivation nicht auf Dauer hervorzurufen. Unternehmen, die auch heute und in Zukunft ihre Mitarbeiter langfristig an sich binden möchten, finden hier den Schlüssel. Den Schlüssel für eine langfristige Bindung einer intrinsisch motivierten Belegschaft. Spätestens seit Gen Z eine wichtige Rolle im Arbeitsmarkt spielt, führt kein Weg mehr daran vorbei. Dabei möchte ich erwähnen, dass im Jahr 2030 über 30% der Arbeitnehmer weltweit der Gen Z angehören. Und diese akzeptieren eine unbeantwortete Sinnfrage nicht mehr. Man kann also die These aufstellen, dass das Thema Sinn der eigenen Arbeit sehr weit oben auf der To Do Liste der Unternehmen stehen sollte, die auch in Zukunft noch Mitarbeiter für sich gewinnen wollen. Der große Vorteil liegt darin, dass das Thema eben noch nicht seit Jahren relevant ist, und man hier noch die Möglichkeit hat, sich vom Wettbewerb im positiven Sinne abzuheben. Oder abzuwarten, bis es zu spät ist, und sich über die Umstände zu ärgern.
WIE KANN DIE SINNFRAGE BEANTWORTET WERDEN
Ein sehr guter Ansatz, und außerordentlich leicht umzusetzen:
Den Mitarbeitern zeigen Wo der nutzen in der eigenen Arbeit liegt:
- Wo und wie werden die hergestellten Produkte und Dienstleistungen verwendet?
- Wo liegt der Kundennutzen in der zu erledigenden Aufgabe?
- Warum ist Abteilung XY für den Unternehmenserfolg so wichtig?
- Warum kann es ohne die administrativen Aufgaben nicht funktionieren?
Diese Fragen geben Impulse und Anhaltspunkte, um eine Antwort auf die Sinnfrage zu finden. Was dabei auffällt, es geht gar nicht darum, dass jeder „die Welt retten will”. Um es mal etwas überspitzt darzustellen. Bei den Fragen wird allerdings auch klar, dass ein: “das haben wir immer schon so gemacht” auch nicht mehr des Rätsels Lösung ist.
Darüber hinaus wird hierbei deutlich, wie wichtig die Fähigkeiten der Führungskräfte sind. Sollte bei den Führungskräften lediglich die Fachexpertise vorhanden sein, wird es schwierig. Genauso wichtig, oder sogar noch wichtiger, sind die inzwischen teilweise inflationär aufgezählten Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Empathiefähigkeit. Ohne das vorhanden sein dieser Fähigkeiten bleibt die Sinnfrage unbeantwortet. Und damit bliebe ein sehr großes Potenzial der Mitarbeiterbindung einfach ungenutzt liegen. Um einmal auf das Thema Führung im Allgemeinen einzugehen. Ich kenne die Aussage, zur Führungskraft muss man geboren sein. Und dieser Satz könnte meiner Meinung nach falscher nicht sein. Denn dann müsste man ja auch zum Bäcker, Koch oder Piloten geboren sein. Der große Vorteil ist, dass notwendige Wissen kann man sich aneignen und dann anwenden. Sofern die Bereitschaft dafür vorhanden ist.
FAZIT
An der Beantwortung der Sinnfrage führt kein Weg mehr vorbei, sofern die vorhandene Belegschaft langfristig intrinsisch motiviert und gebunden werden soll. Der große Vorteil liegt darin, dass Unternehmen hier einen Schlüssel zum Erfolg haben. Natürlich ist der Sinn in der eigenen Tätigkeit nicht das alleinige Mittel, und erst recht keine Wunderpille, wenn es um die Bindung von Mitarbeitern geht. Ein großer Schritt in die richtige Richtung ist die Beantwortung der Sinnfrage jedoch allemal.