WIE VIEL ZEIT MUSS ICH ALS CHEF FÜR MEINE MITARBEITER AUFBRINGEN?
EINLEITUNG
Eine selbstständige und eigenständige Arbeitsweise ist bei vielen Unternehmen gerne gesehen und wird teilweise bereits in der Stellenanzeige gefordert. Das kann ich auch absolut nachvollziehen, denn ein Mitarbeiter, der seine Arbeit nicht eigenständig verrichten kann, wird die gesteckten Ziele nicht erreichen. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Mitarbeiter sich eine eigenständige Arbeitsweise sogar wünschen, um sich bei der täglichen Arbeit entfalten zu können. Warum dabei jedoch der Austausch zwischen Mitarbeiter und Führungskraft nicht zu gering ausfallen sollte, beleuchte ich in diesem Blogbeitrag.
EIGENSTÄNDIG MIT ANSPRECHPARTNER
Ich persönlich gehöre zu den Arbeitnehmern, die Ihren Job bereits einige Jahre ausüben und ich behaupte, dass ich mir eine gewisse Expertise erarbeitet habe. Was auch vollkommen normal ist, denn mit der Anzahl an Berufsjahren wächst auch die Expertise, die man erlangt. Mein Arbeitsalltag sieht so aus, dass ich Aufgaben mit einer entsprechenden Deadline bekomme, und mir die Arbeit weitestgehend selbst einteilen kann. Solange die Termine eingehalten werden. Was auch absolut richtig ist, denn durch das Nichteinhalten der Termine würde im schlimmsten Fall die Produktion ins Stocken geraten. Sollte etwas unklar sein, oder Probleme auftreten, habe ich grundsätzlich eine Führungskraft, die als Ansprechpartner fungiert. Durch dieses Vorgehen habe ich eine eigenständige Arbeitsweise, mit einer klaren Handlungsweise, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert.
AUF SICH GESTELLT
Das Gegenbeispiel wäre natürlich, dass ich zwar Aufgaben und eine Deadline bekomme, jedoch keinen Ansprechpartner zur Verfügung habe. Was mache ich in dem Fall, wenn etwas Unklar ist, nicht wie geplant funktioniert, oder die gesetzten Termine schlicht nicht einzuhalten sind. Sollte der Mitarbeiter in solch eine Situation geraten, wird es im Extremfall für alle Beteiligten unschön. Selbstverständlich wird der Mitarbeiter dann eine Entscheidung treffen, fraglich bleibt, wie gut diese wird. Sollten Ihr oder ihm nicht alle notwendigen Informationen zur Verfügung stehen, gerät im Extremfall das gesamte Projekt ins Stocken. Dieses Beispiel zeigt ganz klar, warum zwingend ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen muss.
IST SMALLTALK WIRKLICH NOTWENDIG?
Einmal abgesehen von den oben genannten Beispielen, wo es um die rechtzeitige und richtige Ausführung von Projekten geht, noch ein anderer Punkt. Menschen wollen dazu gehören, Teil einer Gruppe sein. Sofern das nicht gegeben ist, wird das irgendwann frustrierend. Bei dem einen mehr als bei dem anderen. Bedeutet, die Kommunikation zwischen Chef / Führungskraft und Mitarbeiter gehört einfach zum Arbeitsleben dazu. Natürlich ist auf der einen Seite das Fachliche, jedoch ist Smalltalk ebenfalls angebracht, sogar dringend geboten. Einfach mal die Frage stellen, wie das Wochenende war, wo der nächste Urlaub hingeht, oder wie die Renovierung der eigenen Wohnung läuft. Dieses Vorgehen zeigt, dass sich die Führungsetage tatsächlich für die Mitarbeiter interessiert und diese als Mensch und nicht als Personal, wahrnimmt.
Studien belegen inzwischen, dass ein Teil der deutschen Arbeitnehmer für weniger Gehalt arbeiten würde, wenn die Führungskraft über Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit und Empathiefähigkeit verfügt. Und diese auch einsetzt.
FAZIT
Um die Frage aus der Überschrift zu beantworten, Ja, Smalltalk ist definitiv notwendig. Zumindest dann, wenn die Belegschaft das Gefühl haben soll, dazuzugehören. Aus der Sichtweise betrachtet ist Smalltalk ein wichtiger Baustein in der langfristigen Bindung von Mitarbeitern. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es die Stimmung im Unternehmen hebt, wenn Führungskräfte bis hoch zur Chefetage menschlich rüberkommen. Sollte das Unternehmen eine Größe erlangen, wo nicht mehr jeder Mitarbeiter den Geschäftsführer persönlich kennt, kann dieses Vorgehen in den einzelnen Führungsebenen adaptiert werden.
Eine Thematik, die in eine etwas andere Richtung geht, ist die Arbeitsweise der Mitarbeiter, wenn der Chef einmal nicht im Unternehmen ist. Damit habe ich mich in einem früheren Blogbeitrag bereits beschäftigt: