WARUM DIE KÜNDIGUNG EINES MITARBEITERS KEINE KRIEGSERKLÄRUNG IST
EINLEITUNG
Es ist vollkommen normal, dass ein Mitarbeiter seinen Job kündigt. Problematisch wird es erst, wenn das Ganze als Kriegserklärung an das Unternehmen verstanden wird. Denn anstatt die Möglichkeit zu nutzen, um ehrliches Feedback zu bekommen, sieht man das ganze als Angriff. Warum ein Unternehmen das nicht tun sollte, und wo die Chancen liegen, beleuchte ich in diesem Blogbeitrag.
DAS POSITIVE IM NEGATIVEN FINDEN
Natürlich ist es nicht schön, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt. Das Prozedere, das dadurch in Gang gesetzt wird, ist aufwändig und mit massiven Kosten verbunden. Alleine die Kosten für das Recruiting zur Neubesetzung belaufen sich ganz schnell auf eine 5-Stellige Summe. Von dem eventuellen Zeitdruck mal ganz abgesehen.
Was jedoch unbedingt Beachtung finden sollte, ist die Chance auf ehrliches Feedback. Sofern noch eine Grundlage für eine Kommunikation besteht, kann man mit dem ausscheidenden Mitarbeiter offen und ehrlich über die Gründe sprechen. Dadurch bekommt man eventuell die Gelegenheit, Dinge in Zukunft anders zu machen. Oder man erfährt, dass es gar nicht am Unternehmen liegt, sondern an privaten Umständen. So hätte man zumindest die Bestätigung, dass das Unternehmen nichts falsch gemacht hat.
Des Weiteren könnte man im guten auseinander gehen, falls die Mitarbeiterin, oder der Mitarbeiter zu einem späteren Zeitpunkt wieder zum ehemaligen Arbeitgeber zurückmöchte. Was es dabei zu beachten gilt, habe ich bereits in einem früheren Blogbeitrag geschrieben:
EIN EHEMALIGER MITARBEITER KEHRT ZURÜCK
DIE KÜNDIGUNG EINES MITARBEITERS IST KEINE KRIEGSERKLÄRUNG
Kein Unternehmen bietet eine Lebenslange Jobgarantie und kein Arbeitgeber verspricht die Lebenslange Treue zu seinem Arbeitgeber. Ansichten, Bedürfnisse und Ziele ändern sich im Laufe eines Lebens. Mit Anfang 20 wollte ich unbedingt in ein Beamtenverhältnis, da ich dies mit einer Jobgarantie und somit Sicherheit gleichgesetzt habe. Heute wäre das ganze für mich nicht mehr vorstellbar.
Die Zeiten, in denen ein Arbeitnehmer sein ganzes Berufsleben im selben Unternehmen verbracht hat, gehören der Vergangenheit an. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Die Arbeitswelt wandelt sich aktuell in einer sehr rasanten Geschwindigkeit. Erste Schätzungen gehen dahin, dass die aktuellen Grundschulkinder in Zukunft in Jobs arbeiten werden, die aktuell noch gar nicht existieren. Und zwar nicht nur ein paar, man geht aktuell von ca. 40 % aus.
Daher sollte man auch zum aktuellen Zeitpunkt die Kündigung eines Mitarbeiters nicht als Kriegserklärung, sondern als Chance für eine Weiterentwicklung betrachten. Sofern von Seiten des Unternehmens trotzig und beleidigt auf die Kündigung reagiert wird, befindet man sich vom Niveau wieder auf dem Spielplatz in der Sandkiste.
FAZIT
Die Kündigung eines Mitarbeiters ist für das Unternehmen nie toll. Jedoch ergeben sich auch hier Chancen, um dadurch gestärkt in die Zukunft zu gehen. Sofern das Unternehmen offen für Feedback ist, und die Bereitschaft mitbringt, dieses auch umzusetzen, stehen die Chancen gut, in Zukunft die Fluktuation zu senken.
Zusätzlich hat der Mitarbeiter eventuell die Motivation, den in Zukunft ehemaligen Arbeitgeber weiterzuempfehlen, was die Generierung von Bewerbungen vereinfachen könnte.