Das muss erst einmal ausreichen
Einleitung
Heute mal eines meiner Lieblingsthemen. Es geht um Benefits. Und nein, es geht mir nicht darum, dass immer noch Dinge als Benefit verkauft werden, die eigentlich die Grundlage für eine Zusammenarbeit darstellen. Oder zumindest nicht nur.
Heute soll es unter anderem darum gehen, dass die besten Benefits wirkungslos sind, wenn der Rest nicht passt.
Die Basis passt nicht
Ich habe inzwischen aufgehört zu zählen, wie viele Telefonate ich mit Bewerbern geführt habe.
Was mir im Gedächtnis geblieben ist, sind die immer gleichen Wünsche:
-Wertschätzung
-Kommunikation auf Augenhöhe
-Eine intensive Einarbeitung
-Weiterbildungsmöglichkeiten
-Ein pünktliche Gehaltszahlung
Gleichzeitig lese ich in Stellenanzeigen immer wieder, dass genau diese Benefits angeboten werden. Wobei Benefit das falsche Wort ist. Das ganze muss Standard sein. Die oben genannten Punkte sind die Basis für einen Arbeitnehmer, um überhaupt in einem Unternehmen anzufangen.
Wer die oben genannten Punkte als Benefit verkauft, kann die Liste noch um kostenlose Luft zum Atmen erweitern. Eventuell etwas überspitzt dargestellt, jedoch (Achtung Wortwitz) nicht aus der Luft gegriffen.
Zuerst das Fundament
Um es anders zu formulieren, Benefits sind, egal wie gut, ein Zusatz. Sofern die Basis nicht passt, bleiben auch die besten Benefits ohne Wirkung. Das ist ein wenig wie beim Hausbau. Der Dachdecker kann noch so gute Arbeit leisten. Wenn das Mauerwerk nicht hält, hat niemand etwas davon.
Zuerst muss also eine „Wohlfühlatmosphäre“ geschaffen werden. In der sich beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf Augenhöhe begegnen. Eventuell überrascht das jetzt den ein oder anderen, jedoch kommt die eine Seite nicht ohne die andere aus.
Der Arbeitgeber ist auf seine Belegschaft angewiesen. Irgendwer muss schließlich die Arbeit verrichten. Demgegenüber benötigt natürlich die Belegschaft den Arbeitgeber, der Kunden gewinnt und dafür sorgt, dass etwas zu tun ist.
Das Ganze ist sehr vereinfacht dargestellt, jedoch wird deutlich, was ich zum Ausdruck bringen möchte.
Wenn ich jeden Morgen, bevor ich zur Arbeit fahre, das Gefühl habe, es passt nicht, wird das Folgen haben.
Das erste ist die innerliche Kündigung, und das zweite dann wahrscheinlich früher oder später die reale Kündigung. Inzwischen haben sehr viele Arbeitnehmer eine große Auswahl an potenziellen Jobs. Daher ist es keine Option mehr, für Jahre und Dekaden einer Tätigkeit nachzugehen, die unglücklich macht.
Was mich wirklich schockiert
Wir wissen, dass uns Freundlichkeit im Leben weiterbringt. Gerade Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe spielen da mit rein. Und obwohl das bekannt ist, weichen wir im Berufsleben immer wieder davon ab.
Cholerisches Verhalten, Machtspielchen, veraltete Denkweisen sind nur ein Teil des Ganzen. Jedoch wird bereits hier offensichtlich, dass das ganze so nicht funktionieren kann.
Trotzdem gehören diese Dinge immer noch zur Tagesordnung in vielen Unternehmen.
Wer einen wirklichen Mehrwert für die Belegschaft schaffen möchte, sollte hier als Erstes ansetzen. Bei einem ordentlichen Umgangston. Klingt sehr einfach, kreiert jedoch teilweise sogar ein Alleinstellungsmerkmal. Obwohl es sich dabei lediglich um die Höflichkeitsformen handelt, die wir hoffentlich alle mal gelernt haben.
Wenn die Basis dann passt
Sofern die Basis dann passt, können selbstverständlich Benefits eingeführt werden. Ich begrüße dies ausdrücklich. Jedoch unter der Voraussetzung, dass es sich tatsächlich um Benefits handelt.
Sofern die Basis und die Zusätze passen, wird dadurch die beschriebene Wohlfühlatmosphäre für die Belegschaft geschaffen. Und dann klappt es auch mit der Mitarbeiterbegeisterung.
Fazit
Benefits sind wichtig, jedoch ohne die passenden Grundlagen nichts Wert. Daher bitte ich Sie, erst die Basis zu schaffen und dann einen zusätzlichen Mehrwert für die Belegschaft zu kreieren.
Mit dem Wunsch ein paar wertvolle Impulse geliefert zu haben verbleibe ich mit den besten Grüßen
Ihr
Christian Milerski